
Zwölf waren sie. Ein bunter Haufen. Nicht zufällig ausgewählt. Eine Nacht im Gebet hat Jesus die Auswahl der Zwölf gekostet. Seine engsten Vertrauten. Die in der Folge mit ihm ziehen und dereinst sein Erbe weitertragen sollen. Lukasevangelium Kp 6,13
Doch ganz ehrlich. Hätten wir auch so ausgewählt? Da ist so viel Durchschnitt, so viel Zerbrochenes, so viel Menschliches bei seiner Elitetruppe zu finden.
Unterwegs fragt Jesus seine Mannschaft einmal, worüber sie gerade austauschen. Peinliche Stille.
Denn sie haben sich soeben darüber gestritten, wer von ihnen wohl der Grösste sei. Grossartig. Grossartig menschlich. Grossartig göttlich. Diese Wahl.
Der Gottessohn setzt sich und gibt eine Lehrstunde. Er sagt zu ihnen: «Wenn jemand der Erste sein will, soll er der Letzte von allen und der Diener aller sein.» Markusevangelium Kp 9, 35
Noch stiller in der Runde. Blicke nach unten. Bis heute in uns. Dieser Drang der Erste sein zu wollen. Was prinzipiell nichts Verwerfliches ist.
Leistung darf und muss sein. Doch was sind meine Treiber? Und was, wenn es dazu den Ellbogen in die Magengrube des Nächsten treibt. Vielleicht des Schwächeren?
Und somit sind diese zwölf Helden so nahe bei uns. Denn, wir kennen das doch auch. Genau wie sie. Ein paar Zentimeter grösser als der andere sein zu wollen.
Wenn Jesus mit diesen Zwölfen (oder zumindest Elfen davon) ans Ziel gekommen ist, besteht auch Hoffnung für mich. Für Dich.
Was Jesus gelehrt hat, hat er gelebt. Was er gelebt hat, hat er gelehrt. Der Gottes Sohn. War sich nicht zu schade, mit Normalos die Botschaft der Versöhnung und Liebe zu starten.
Vielleicht erstaunt es so nicht, dass er eine Nacht im Gebet benötigt hat, um die Mitarbeitervorschläge seines himmlischen Vaters einordnen zu können.
Wahrscheinlich hätte der HR – Dienst eines Big-Konzerns andere Bewerbungen in der Poleposition gehabt?
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